Schule Klettenberg

Grundschule im Kreis Nordhausen bleibt erhalten

Schule bleibt erhalten

13.05.2025, 20:25 Uhr

Von Hans-Peter Blum

Nordhausen. Mit großer Mehrheit sprechen sich die Mitglieder des Nordhäuser Kreistags für den Erhalt der Grundschule in Klettenberg aus. Sie votieren am Dienstagabend für die Kooperation und Fusion mit der Grundschule Ellrich.

Die Eltern der Grundschüler in Klettenberg können aufatmen: Ihre Schule wird zum nächsten Schuljahr nicht geschlossen, sondern bleibt als sogenanntes Filialmodell in Kooperation mit der Grundschule Ellrich erhalten. Das beschlossen die Mitglieder des Nordhäuser Kreistages auf ihrer Sitzung am Dienstagabend mit 40 Ja-Stimmen bei nur einer Enthaltung und ohne Nein-Stimmen.

Die entsprechende Beschlussvorlage in Fortschreibung der Schulnetzplanung lautet: „Ab dem Schuljahr 2025/2026 gilt eine Kooperation zwischen der Grundschule Klettenberg und der Grundschule Ellrich, so dass beide Schulen unter eine gemeinsame Schulleitung zu stellen sind, die ihren Sitz in der Grundschule Ellrich hat. Der Grundschulstandort Klettenberg bleibt erhalten.“

Unterrichtsangebot soll mit Fusion abgesichert werden

„Mit der Kooperation soll das Unterrichtsangebot abgesichert und ein Unterrichtsausfall so weit wie möglich vermieden werden. Durch die Fusion beider Schulen entsteht eine große Grundschule mit zwei Standorten, die sowohl einen flexibleren Einsatz von Lehrpersonal als auch ein breiteres Angebot für die Ganztagsbetreuung ermöglicht“, so Landrat Matthias Jendricke (SPD).

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„Mit dieser Entscheidung können wir gut leben“, sagte Hohensteins Bürgermeister Jens Sauer (parteilos) in einer ersten Reaktion. Damit werde der Standort Klettenberg für die Zukunft gesichert.

Die Diskussion zu diesem wichtigen Thema blieb weitgehend aus. Landrat Jendricke hatte die Beschlussvorlage neu eingebracht und den ursprünglichen zweiten Punkt zur möglichen Kooperation der Regelschulen in Niedersachswerfen und Ellrich kurzerhand gestrichen. Damit wurde ein wichtiges Streitthema vermieden, die Kreistagsmitglieder stimmten einzig über die Zukunft der Grundschule Klettenberg ab.

Jendricke begründete die Entscheidung der Schulverwaltung, die beiden Standorte Klettenberg und Ellrich ab dem nächsten Schuljahr zu fusionieren. „Die Neuerhebung der Geburtenzahlen weist einen deutlichen Rückgang auf, und das nicht nur bei uns, sondern deutschlandweit“, so der Landrat. Der Knick resultiere aus der Corona-Zeit. „Danach ist der Nachholeffekt bei den Geburten jedoch ausgeblieben“.

Bei der Schulkonferenz in Klettenberg habe er von weiteren Problemen erfahren wie hoher Stundenausfall und häufig wechselnde Lehrerschaft. Hinzu komme, dass die Kinder aus dem Hohensteiner Ortsteil Trebra historisch gewachsen in Bleicherode und nicht in Klettenberg eingeschult würden.

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„Schule muss jeden Tag funktionieren. Es geht mir darum, eine richtige Schule zu organisieren und nicht um Einspareffekte zu erzielen“, betonte der Landrat. Nach den Gesprächen mit den Eltern und der Diskussion in den Ausschüssen habe man sich für das Filialmodell und gegen eine Schließung entschieden. „Wir haben uns beim ursprünglich geplanten Neubau in Klettenberg nicht unredlich verhalten und kein falsches Spiel betrieben“, machte er deutlich.

CDU: Information ist nicht gut gelungen

Von den Fraktionen im Kreistag nahm nur die CDU Stellung zum Thema. „Wir sollten uns demütig fragen, ob wir alle Betroffenen mitgenommen haben“, gab der Fraktionsvorsitzende René Fullmann zu bedenken. Die nötige Information sei nicht gut gelungen. „Wir haben den klaren Auftrag, die Schulen im ländlichen Raum zu erhalten“, fügte er hinzu. Deshalb stimme seine Fraktion für den Beschluss.